Mittwoch, 16. November 2011

Zuviel des Gluten

Hallo,
mein Name ist Nora und ich habe seit zwei Jahren Zöliakie. Nein, eigentlich habe ich sie seit drei Jahren, die (für mich sehr erschütternde Diagnose) kam erst im Dezember 2009. Davor hatte ich mich ein Jahr nach mit den Beschwerden rumgeplagt und wusste nie, was mit mir los ist. Ein Jahr lang dachte ich, ich hätte einfach einen Reizmagen / Reizdarm, bis ich mich irgendwann auf Laktose- und Glutenunverträglichkeit testen ließ. Tja und letzteres war es dann.

Nach der Diagnose machte ich das durch, was wohl jeder erlebt, wenn er an Zöliakie erkrankt. Ich hatte von der Krankheit schon öfter gehört und – so wie die meisten Leute, mit denen ich heute spreche – gedacht „Oh mein Gott, das könnte ICH niemals“. Als ich dann so plötzlich damit konfrontiert wurde, war der Verzicht auf (im ersten Moment) fast alles, was ich mochte, das Schlimmste für mich. Natürlich war ich froh, meine Beschwerden endlich los zu sein, aber diese Freude betrug ca. 20% im Gegensatz zu den restlichen 80% Wut, Trauer, Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit usw. Immer wieder machte ich mir Listen mit Dingen, die von nun an von meinem Speiseplan gestrichen werden mussten (da hatte ich wohl eine leicht masochistische Ader…).

Ich bin generell nicht so der optimistische Typ und tue mir schwer damit, nicht erst mal alles Schlechte zu sehen. Mittlerweile lebe ich ganz gut damit, aber ganz abgefunden habe ich mich nicht. Ich weiß, dass ich keine andere Wahl habe und es akzeptieren muss, aber ich habe immer noch Phasen in denen mir alles auf die Nerven geht und ich bei verständnislosen Kellnern am liebsten weinend aus dem Lokal laufen möchte. Am meisten fehlt mir die Spontanität, die Unbeschwertheit. Einfach mal morgens aus dem Haus gehen ohne einen Plan erstellt zu haben, was und wo man tagsüber essen kann. Sich einfach ein Brötchen zu kaufen, wenn man vergessen hat, sich etwas mitzunehmen. Aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen, freut sich über verständnisvolle Freunde und das wachsende Angebot an glutenfreiem Essen.
Ich habe beschlossen diesen Blog zu starten um meine Erfahrungen zu teilen, denn das Internet und die verschiedenen Blogs haben mir am meisten geholfen, mit der Krankheit umzugehen. Ich finde es toll, Tipps, Rezepte, Restaurantempfehlungen etc. zu bekommen und vor allem das Gefühl, dass man nicht alleine ist. 

Also herzlich willkommen bei „Glutenfreier leben – Glutenfrei erleben“ und viel Spaß mit meinem Blog!
Eure Nora

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